Die Stadtwerke Kierspe blicken zufrieden auf die Geschäftsentwicklung des Jahres 2014 zurück. In einer Aufsichtsratssitzung wurde Mitte der Woche der Jahresabschluss für 2014 verabschiedet. Trotz des warmen Winters und der angespannten Lage des Gesellschafters ENERVIE wurden per 31. Dezember 2014 rund 608.000 Euro an die Bäderbetrieb Kierspe GmbH abgeführt, weitere gut 215.000 Euro erhielten entsprechend ihrer 37 Prozent Stadtwerke-Anteile der Gesellschafter ENERVIE und die weiteren beteiligten Unternehmen.
Eine Wertberichtigung der eigenen Beteiligung der Stadtwerke Kierspe an der ENERVIE AG in Hagen musste nicht vorgenommen werden. Damit ist Kierspe eine der Ausnahmen im ENERVIE-Gesellschafterkreis. „Die Bewertung unserer Beteiligung an der ENERVIE AG war von Anfang an sehr konservativ gerechnet“, erläuterte Aufsichtsratsvorsitzender Heinz-Hermann Dieckmann. „Da mussten wir jetzt keine besonderen Klimmzüge machen.“ Die mit dem Jahresabschluss beauftragte BDO Wirtschaftsprüfungsgesellschaft aus Dortmund stellt dazu fest: „Wir haben im Rahmen der Jahresabschlussprüfung der Stadtwerke Kierspe GmbH auch die Werthaltigkeit der Beteiligung an der ENERVIE geprüft. Für uns plausible überschlägige Ertragswertberechnungen haben uns zu der Überzeugung geführt, dass derzeit kein Abwertungsbedarf besteht.“ Die ENERVIE AG kann wegen der angespannten Situation des Unternehmens bereits im zweiten Jahr in Folge keine Dividende ausschütten.
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Aufsichtsrat bewerten die Stadtwerke Kierspe GmbH als strukturell gesund und sehen derzeit keine akuten Probleme. Aufsichtsrats-Chef Dieckmann sprach Geschäftsführer Wolfgang Struwe sowie den 13 Stadtwerke-Mitarbeitern in Kierspe Respekt und Hochachtung aus: „Wir sehen das große Engagement der Crew und die unternehmerische Leistung der Geschäftsführung. Das beeindruckt uns.“ Die allgemeine wirtschaftliche Lage sowie das Verhalten der Kunden, aber auch der Witterungsverlauf beeinflussten maßgeblich den Gasabsatz im Berichtsjahr 2014. Insgesamt ist der Energieverbrauch in Deutschland 2014 gesunken, und zwar um 4,7 Prozent unter das Vorjahresniveau wie die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) festgestellt hat. Der Erdgasverbrauch verringerte sich sogar um 13 Prozent.
Demgegenüber war der Ausschüttungsbetrag der Stadtwerke Kierspe in Höhe von 763.918,71 Euro an die Kiersper Bädergesellschaft per Ende 2014 nur um sechs Prozent niedriger im Vorjahr (763.918,71 Euro). Auch der Gesellschafter ENERVIE und die anderen beteiligten Unternehmen mussten eine leicht reduzierte Ausschüttung akzeptieren: Ende 2013 standen 259.226,80 Euro zu Buche, per 31. Dezember 2014 waren es noch 215.882 Euro.
Der im Unternehmen erwirtschaftete Cashflow (Jahresergebnis vor Gewinnabführung zuzüglich Abschreibungen) beträgt 1,443 Mio. Euro und liegt damit um 11,2 Prozent niedriger als im Jahr zuvor. Das Eigenkapital beträgt 5,665 Mio. Euro und stellt eine Quote von rund 50 Prozent dar (Vorjahr: 48,8 Prozent). Für 2015 erwartet das Unternehmen ein Ergebnis von rund 730.000 Euro.
Geschäftsführer Wolfgang Struwe bekräftigte: „Vorrangiges Ziel der Stadtwerke Kierspe ist Kundenbindung und Kundenrückgewinnung. Wir wollen nicht nur gut wirtschaften, sondern wir wollen unseren Kunden auch fair und freundlich gegenübertreten und sie weiterhin von unserer Leistungskraft überzeugen.“
29. Juni 2015