Drei von vier Verbrauchern bewerten den Service ihres Wasserversorgers mit den Bestnoten „sehr gut“ und „gut“. Das ergibt eine bundesweite Studie zur Trinkwasserqualität. In der Stadt Kierspe sind die Werte sogar noch besser, wie Wolfgang Struwe, Geschäftsführer der Stadtwerke Kierspe, bestätigt. Hier haben die Bürger großes Vertrauen in die Arbeit des lokalen Versorgungsunternehmens und nutzen jedes Jahr mehr als 600 Millionen Liter Wasser zum Trinken, Kochen, oder Waschen. Auch das Bewusstsein für den Wert des Trinkwassers sei gestiegen, was an der gesunkenen Wasserabgabemenge zu erkennen sei, teilen die Stadtwerke anlässlich des Tages des Wassers am Dienstag, 22. März, mit. Übertriebenes Wassersparen sei in Kierpse aber nicht angebracht.
Im Durchschnitt verbraucht jeder der 16.000 Einwohner in Kierspe gut 121 Liter Trinkwasser pro Kopf und Tag. Dieser Wert ist seit der Jahrtausendwende unter anderem auch durch wassersparende Haushaltsgeräte um mehr als 20 Liter gesunken und stellt die Stadtwerke Kierspe als heimischen Wasserversorger vor neue Aufgaben. „Wir beobachten die rückläufige Nutzung unserer Kunden sehr aufmerksam. Schließlich müssen wir darauf unser eigenes Wassernetz ausrichten“, erklärt der Technische Leiter Rolf Stiebing. „Wasser muss schließlich permanent durch die Leitungen fließen. Steht das Wasser, droht dem Netz eine Verkeimung, die wir nur durch manuelles Spülen verhindern können.“ Spülen wirkt sich auf die Personalkosten aus und soll daher natürlich auf ein Minimum reduziert werden.
Die Stadtwerke Kierspe investieren daher kontinuierlich in die Netze und die Technik, damit das insgesamt 104 Kilometer lange Leitungsnetz mit dem Nutzungsverhalten der Kiersper Bürger klar kommt. Allein in den kommenden fünf Jahren sind dafür rund 150.000 Euro pro Jahr eingeplant. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Modernisierung der Rohrleitungen. Die alten Graugussrohe, die teilweise in Kierspe noch unter der Erde liegen, haben ausgedient. Seit einigen Jahren setzen die Experten der Stadtwerke Kierspe fast ausschließlich auf moderne Polyethylen-Rohe. Diese Kunststoff-Rohe haben nicht nur den Vorteil, sich deutlich leichter verlegen zu lassen; gleichzeitig besitzen sie eine deutlich höhere Fließgeschwindigkeit und sie können auch frostige Winter deutlich besser ab, als ihre Vorgänger. In puncto Haltbarkeit rechnen die Stadtwerke hier mit gut 70 bis 90 Jahren. „Das klingt für den Laien nach einem großen zeitlichen Spielraum. Aber wenn man 104 Kilometer Leitungsnetz in Schuss halten muss, dann ist man regelmäßig jedes Jahr ordentlich mit der Instandhaltung beschäftigt“, erklärt Stiebing. In diesem Jahr sind Sanierungsmaßnahmen unter anderem in der Berliner- und der Beckinghausener Straße geplant. Außerdem soll eine Fallleitung vom Hochbehälter auf dem Arney gebaut werden, um die Wasserversorgung noch sicherer zu machen.
22. März 2016