Seit einigen Tagen ist die Wiesenstraße in Kierspe wegen Tiefbauarbeiten gesperrt. Hintergrund sind aufeinander abgestimmte Aktivitäten von ENERVIE Vernetzt, Stadt Kierspe und den Stadtwerken Kierspe. Während sich ENERVIE Vernetzt um das lokale Stromnetz kümmert, erneuern die Stadtwerke 230 Meter Trinkwasserleitung; die Stadt Kierspe erneuert im Nachgang die Straßenoberfläche. Den Anwohnern entlang der Baustelle wird von Dienstag an für einen halben Tag das Wasser abgestellt. Die Stadtwerke investieren für die Maßnahme rund 50 000 Euro. Die Bauarbeiten dauern insgesamt voraussichtlich bis Juni.
Da die koordinierte Tiefbau-Aktion ohnehin anstand, brachten die Stadtwerke Kierspe einige Suchschachtungen nieder. Dabei stellte sich heraus, dass die dort vorhandenen Trinkwasserleitungen um die 60 Jahre alt sind und damit allmählich das materialbedingte Lebensalter-Ende erreicht haben dürften. „Wir konnten dann einen Weg finden, die Verrohrung ohne den klassischen Tiefbaugraben zu erneuern“, erläutert dazu Florian Hempel, Technischer Leiter der Stadtwerke Kierspe. Stattdessen werden in Höhe der Hausanschlussleitungen jeweils Kopflöcher von ca 1,5 x 1,5 Metern geschachtet. Die neue Leitung aus Polyethylen (PE) wird dann unterirdisch eingezogen. Dazu wird die vorhandene PVC-Leitung der Länge nach aufgeschnitten; ein Gestänge zieht sowohl den Schneidkopf wie auch die neue PE-Leitung in die aufgeschnittene, alte Leitung ein.
„Die Leitung ist älter als wir dachten. Es gab keine präzisen Bau-Akten dazu“, erläutert Hempel. Die Wassersperre für die Anwohner am Dienstag ist einmalig und dauert nur wenige Stunden. Da im Zuge der Bauarbeiten auch 5 Hausanschlüsse erneuert werden, müssen auch diese zeitweise vom Netz. „Insgesamt werden aber die Hausbewohner von unseren Arbeiten kaum beeinträchtigt werden.“ Mit den Arbeiten betraut wurden die Vertragspartner Füge aus Meinerzhagen und Locatech aus Schmallenberg.