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Das Trafohäuschen am Hallenbad Räukepütt hat sich vom Schandfleck zum Hingucker verwandelt. Das Stadtmarketing hat in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Kierspe und dem Bäderbetrieb die zum Parkplatz gelegene Rückseite mit einem künstlerischen Graffiti besprühen lassen. Umgesetzt wurde dies von den lokalen Graffitikünstlern Tobias Reichler und Ole Hafner von RH Arts.

„Die Wand war absolut kein schöner Anblick und keine Werbung für unser Räukepütt, welches die Parkplätze dort hat. Über die Jahre wurde die Wand von zahlreichen unansehnlichen Schmierereien verunstaltet“, sagt Dagmar Schröder-Becker, Vorsitzende des Kiersper Stadtmarketing. Nachdem vor einem Jahr bereits zwei Wände des Gebäudes mit einem Fußballgolf-Motiv von RH Arts aufgewertet wurden, sollte nun die dritte und letzte Wand folgen. Die Stadtwerke Kierspe und die Bäderbetriebe sagten sofort zu, die Idee zu unterstützen und die finanziellen Mittel dafür bereitzustellen. „Wir helfen gerne, wenn es darum geht, unsere Heimat etwas schöner zu gestalten und dies ist eine wirklich tolle Idee“, sagt Christian Lombardi, Prokurist der Stadtwerke Kierspe.

Zwei Tage lang haben die beiden Graffitikünstler aus Meinerzhagen am Trafohäuschen gearbeitet und dabei mehr als 60 Sprühdosen verbraucht. Zuvor wurde die Wand mit einem Hochdruckreiniger gründlich von Spinnenweben und Dreck gereinigt, die alten Schmierereien wurden später einfach mit der neuen Farbe übersprüht. „Das Motiv lag für uns schnell auf der Hand“, erzählt Tobias Reichler. „Wir wollten vor allem das Thema Heimat in die zwei verschiedenen Bildwelten einbringen. Denn viele Menschen denken bei Heimat sofort an das Hallenbad oder an die Stadtwerke.“ Über drei Tage verteilt wurde an den Skizzen gefeilt, bis sie erstmals vorgestellt wurden. Herausgekommen ist auf der einen Seite eine Innenansicht des Hallenbades mit seinen Sprungmöglichkeiten, sowie auf deren anderen Seite ein Blick auf eine Talsperre, stellvertretend für Aggertalsperre, Wiehltalsperre und Jubachtalsperre aus denen die Stadtwerke ihr Trinkwasser gewinnen.

Die Auftraggeber waren schnell von den Skizzen begeistert. „Die Idee der beiden hat mir von der ersten Sekunde an gefallen und in der Realität sieht das Kunstwerk sogar noch ein kleines Stück besser aus“, lobt Christian Lombardi. „Ich bin froh, dass der Schandfleck auf eine so kreative Weise jetzt beseitigt wurde. Die Arbeit der Künstler hat sich mehr als gelohnt“, ergänzt Badbetriebsleiter Matthias Pazmann von den Kiersper Bäderbetrieben.

Bei allen Beteiligten ist die Hoffnung nun groß, dass das Kunstwerk lange Bestand haben wird. „In der Szene gibt es ein ungeschriebenes Gesetz, das solche Graffito nicht einfach übersprüht oder beschmiert werden. Daran halten sich die meisten“, sagt Tobias Reichler. „Wir haben erst ein einziges Mal den Fall gehabt, dass eines unserer Werke beschmiert wurde – und zwar an der Gesamtschule. Das ließ sich glücklicherweise aber schnell reparieren.“